Multiple Sklerose (MS) ist eine komplexe, entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die sowohl das Gehirn als auch das Rückenmark betrifft und typischerweise im frühen Erwachsenenalter auftritt. Die Vielfalt der Krankheit macht es schwierig, allgemeingültige Aussagen über ihren Verlauf, ihre Symptome und die Wirksamkeit der Behandlung zu treffen. Jeder Patient erlebt MS auf individuelle Weise, was ihr den Ruf als "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" eingebracht hat.
Es ist wichtig zu betonen, dass MS weder ansteckend noch tödlich ist, und sie führt nicht unbedingt zu Muskelschwund oder einer psychischen Erkrankung. Die weit verbreitete Annahme, dass MS unausweichlich zu dauerhafter Behinderung und einem Leben im Rollstuhl führt, entspricht nicht der Realität.
Zu Beginn der MS-Erkrankung können sich motorische Störungen abbilden, wie Lähmungen und Sehstörungen, die durch eine Entzündung der Sehnerven (Optikusneuritis) verursacht. Sensibilitätsstörungen der Haut sind ebenfalls häufig, gekennzeichnet durch Kribbeln, (schmerzhafte) Missempfindungen oder Taubheitsgefühle.
Zusätzlich können verschiedene Beschwerden wie Blasenstörungen, Gang- oder Greifunsicherheit und undeutliches Sprechen auftreten.
Darüber hinaus können unspezifische Beschwerden auftreten, die oft schwer zu erfassen sind. Diese umfassen eine übermäßige Ermüdbarkeit (Fatigue), kognitive Beeinträchtigungen wie Gedächtnisprobleme, Aufmerksamkeitsstörungen und depressive Verstimmungen, Schmerzen, Schwindel und sexuelle Funktionsstörungen.
Die sichtbaren und unsichtbaren Symptome der MS können die Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit der Betroffenen im Alltag erheblich beeinträchtigen und die Lebensqualität einschränken.
Die Diagnose von Multipler Sklerose (MS) kann eine komplexe und zeitaufwändige Prozedur sein, da eine einzelne Untersuchung allein nicht ausreicht, um sie sicher zu bestätigen. Stattdessen basiert die Diagnose auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, neurologischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren. Üblicherweise werden bei der Diagnose von MS folgende Untersuchungen durchgeführt:
Die endgültige Diagnose von MS erfordert oft Zeit und Geduld, da sie auf einer sorgfältigen Bewertung der klinischen Befunde und einer gründlichen Auswertung aller verfügbaren Untersuchungsergebnisse beruht.
Wichtig ist, dass Sie bei neuen Beschwerden oder dem erneuten Auftreten von ersten Symptomen Ihren vertrauten Arzt aufsuchen. Dies kann sich nach Monaten, Jahren oder manchmal auch Jahrzehnten ereignen.
Obwohl es bisher keine ursächliche Heilung von Multiple Sklerose gibt, existieren zahlreiche Symptombehandlungsmöglichkeiten.
In Bezug auf die Symptombehandlung stehen neben medikamentösen auch viele nicht-medikamentöse Therapien zur Verfügung, darunter Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychotherapie und neuropsychologische Therapie.
Insbesondere die letzten beiden Therapiebereiche werden in der Regel kombiniert angewendet. Die Behandlung kann individuell auf den Patienten zugeschnitten werden, unter Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Lebenssituation, Lebensplanung, Begleiterkrankungen und dem aktuellen Krankheitsverlauf.
Das Leben mit Multipler Sklerose (MS) kann eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich bringen, da die Krankheit oft unvorhersehbar ist und sich in unterschiedlichen Formen und Symptomen äußern kann. In diesem Kontext ist es wichtig, verschiedene Strategien zu entwickeln, um trotz der damit verbundenen Schwierigkeiten ein erfülltes und aktives Leben zu führen.
Des Weiteren gibt es, Rampen und Stehhilfen, Inkontinenzhilfen, Kommunikationshilfen u.v.m.
Informieren Sie sich gerne bei Ihrem Arzt über die passenden Hilfsmittel.
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